Gig Economy auf dem Vormarsch

Mal eben einen Auftrag abgearbeitet, schon steht der nächste Kunde vor der Tür. Flexible Auftragnehmer sind in vielen Berufssparten willkommene Helfer bei Engpässen und für besondere Aufgaben. Was für beide Seiten praktisch klingt hat aber nicht nur Vorteile. Das ist eine Gig Economy:

Zunächst gilt es zu klären, was Gig Economy eigentlich ist. Mit diesem Begriff wird der informelle Teil des Arbeitsmarktes bezeichnet, auf dem sich kurzzeitige Aufträge tummeln, die dann von Freelancern, Arbeitssuchenden oder geringfügig Beschäftigten übernommen werden. Wer Arbeit zu vergeben hat oder eine solche sucht, der findet diese meist auf virtuellen Plattformen. Die Länge und Dauer des Auftrags ist dabei meist im Vorfeld festgelegt, sie kann sich aber auch, je nach Auftragslage, verändern.

Was Gig Economy definiert

Zu den definierten Standards eines „Gigs“ zählen Angebot, Nachfrage, Vermittlung und Provision. Das Angebot stellt der Auftraggeber. Der freut sich über eine rege Nachfrage und zahlreiche Bewerbungen. Ist der passende Auftragsausführer gefunden freut sich auch die Online-Plattform. Denn für die Vermittlung kassiert sie in der Regel eine Provision. Ein Geschäftsprinzip also, dass auf gleich drei Beinen steht. Und es erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Die Vorteile für Auftraggeber

Eigentlich stammt der Begriff Gig aus der Musikbranche und meint den einzelnen Auftritt eines Musikers oder einer ganzen Band ohne feste vertragliche Weiterbeschäftigung. Was in dieser Branche ganz normal ist, hat in anderen Berufszweigen erst nach und nach Einzug gehalten. Auch in anderen beruflichen Segmenten boomt Gig Economy inzwischen und das aus gutem Grund: Man kann sich fachlich versiertes Personal auf kurzem Wege ins Haus holen, ohne dafür feste Arbeitsverträge abschließen zu müssen. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch sehr effizient, denn es verschafft einem fachliches Know-how und damit einen klaren Wettbewerbsvorteil. Gerade in Agenturen ist das von großer Bedeutung, denn oft fehlen Platz und Budget für langfristige Mitarbeiter. Besser ist es da, für einzelne Aufträge Werbetexter oder Mediengestalter zu engagieren, die von zu Hause aus arbeiten und dabei helfen, dringende Kundennachfragen professionell zu bearbeiten. Hier gibt es wahlweise die Möglichkeit, gezielt für nur ein Projekt nach Freelancern zu suchen oder aber sich gute externe Mitarbeiter vorzumerken und sie immer wieder zu engagieren, wenn Bedarf besteht.

Gig Economy kann sich für Freelancer lohnen

Damit daraus keine Scheinselbstständigkeit auf der anderen Seite erwächst ist es wichtig, dass sich Externe, in den meisten Fällen Selbstständige, frühzeitig auch anderweitig orientieren. Sie bearbeiten oft unterschiedliche Aufträge praktisch zeitgleich, müssen den Kontakt zu unterschiedlichen Kunden aufrechterhalten und sich so eine gewisse Regelmäßigkeit im beruflichen Schaffen sichern. Nur so stimmen das Einkommen und die Auftragslage. Ein Balanceakt, den aber immer mehr Menschen bereitwillig auf sich nehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sie nehmen teil an der Gig Economy, um mehr Abwechslung in ihren Beruf zu bringen, weder zeitlich noch örtlich gebunden zu sein und außerdem keinen Chef im Nacken sitzen zu haben. Sie schätzen die Vielseitigkeit, bevorzugen Flexibilität und Weitsicht hinsichtlich der Generierung neuer Aufträge.

Gig Economy als branchenübergreifendes Phänomen

Was in den Anfängen vor allen Dingen für computerbezogene kreative Arbeiten galt, hat längst auch in vielen anderen Branchen Fuß gefasst. Egal ob fahrende Friseure, Handwerkerdienste, Gartenarbeit, Kurierdienste oder Hausmeisterservice, sie alle sind Gig Economy- Arbeiter, denn sie sind ihre eigenen Chefs und arbeiten weder an einem festen Ort noch für einen festen Auftraggeber. Was dazu gehört ist ein großes Maß an Selbstorganisation, denn neben der Erledigung der eigentlichen Arbeit gehört zu dieser Berufsbranche auch die Krankenabsicherung, die Steuern und die Planung und Suche neuer Aufträge zum regelmäßigen Pensum. Nur wer damit sehr organisiert und gewissenhaft umgeht, der kann als Freelancer erfolgreich sein.

Bildurheber: Sportactive

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