Shop Fitting: Visual Design von Marken

Unsere Augen sind das Fenster, durch das wir die Welt erblicken. Wir sehen die Welt, wie sie wirklich ist – zumindest für uns selbst. Was wir sehen, ist nämlich bereits ein von unserem Gehirn selektierter Bereich. Wir sehen das, was für uns am relevantesten erscheint zuerst. Haben wir Hunger, so sehen wir beim Gang durch die Stadt überall Restaurants. Sind wir gesättigt, so wandert der Fokus wiederum auf ganz andere Dinge. Das umzusetzen ist die Aufgabe des Shop Fitting.

Dshop-fitting-regaleieses Grundprinzip lässt sich auf das Shop Fitting übertragen. Der erste Eindruck zählt. Die Kunden sollen sich ab dem ersten Moment wohl fühlen und eine angenehme Atmosphäre erfahren. Ein Unternehmen muss für die Kunden relevante Faktoren erfüllen. Beeinflusst werden diese Faktoren durch nichts anderes als die Ladenausstattung.

Erschaffen eines Markenraums

Das Shop Fitting spiegelt das eigene Unternehmen wider und verankert dadurch – wenn auch oft unterbewusst – ein Kundenbild der Marke. Ist der Kunde bereits vom Design überzeugt, ist auch schon der halbe Weg zum Produktverkauf geschafft. Auch die Produkte an sich können durch den Einsatz bestimmter Materialien und Farben hochwertiger und attraktiver platziert werden. Um diesen Markenraum zu schaffen, müssen zuerst Entwürfe mit verschiedenen Materialien und Elementen erstellt werden, um anschließend gemeinsam ein kohärentes Design entwickeln zu können. Mit neuesten Techniken wie 3D-Rendering und VR-Erlebnissen, kann der Kunde bereits in der Planungsphase ein Realitätsnahes Bild seines Shops erleben. Das erleichtert auf der einen Seite die Auswahl der Materialien und Elemente, führt folglich aber auch zu Zeit- und Kostenersparnissen, da weniger Änderungswünsche im Prozessablauf auftauchen.

Das ist vor dem Projekt zu bedenken:

  • Mit welchen Farben, Formen und Beleuchtungen möchte ich welche Gefühle beim Kunden erzeugen?
  • Wie müssen Regale angeordnet sein, damit meine Produkte bestmöglich zur Schau gestellt werden können?
  • Wie kann ich durch Gestaltung die Aufmerksamkeit des Kunden lenken und seine Entscheidungen beeinflussen?

Sind diese Fragen beantwortet kann darauf aufbauend nun ein kohärentes Design für das Shop Fitting entworfen werden. Zum besseren Verständnis folgt ein kleiner Einblick in die Element- und Materialauswahl beim Ladenbau.

Shop Fitting Elemente und Ausrichtung

DLadenbauie Auswahl der Elemente und Materialien beim Shop Fitting ist groß. Hat man bereits das Ziel vor Augen, kann die Fülle jedoch schon auf eine begrenzte Auswahl gesenkt werden. Je nach Produktangebot sind verschiedene Elemente und Bauweisen zu empfehlen. Auch hier gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede. Je nach Ladenausstattung und angebotenen Produkten können sich vermeidliche Schnäppchen später als teurer Fehlkauf entpuppen. Eine professionelle Beratung und Planung sind in diesem Gebiet deshalb unumgänglich.

Produktinszenierung

Die Produktinszenierung ist die halbe Miete. Wer Elemente verkaufspsychologisch klug einsetzt, hat bereits beim Shop Fitting den Kunden für sich gewonnen. Dabei sollte auf Bedürfnisse, Wünsche und Gewohnheiten beim Kunden geachtet werden. Wird der Kunde vom Design und Produkt überzeugt, gibt er dieses Empfinden auch nach außen weiter. Shop Fitting muss somit auch zielgruppenspezifisch auf deren Interessen und Wahrnehmung ausgerichtet sein.

Verkaufspsychologie

Es gilt, allgemeine verkaufspsychologische Elemente zu beachten. So interessiert sich der Kunde beim Betreten des Ladens in der der Regel zuerst für die Artikel rechts bis mittig vor ihm. Diese Erkenntnis kann genutzt werden, um gewünschte Artikel so zu platzieren, dass diese mehr Aufmerksamkeit erhalten als andere. Auf der anderen Seite kann mithilfe von Lichtakzenten oder Farben auf Produkte gelenkt werden, die etwas abseits oder nicht im direkten Blickfeld liegen. Durch solche kleinen, aber effektiven Tricks können Kunden dazu gebracht werden, sich aus dem natürlichen Strom zu reisen und ungewöhnliche Wege zu ausgewählten Produkten einzuschlagen. Besonders im digitalen Zeitalter müssen die Vorteile des Einkaufens vor Ort bis an ihr Maximum ausgereizt werden, damit Kunden nicht verloren werden. Mit einem Shop Fitting Experten können genau diese Vorteile ausgearbeitet und bestmöglich in Szene gesetzt werden. Richtiges Shop Fitting sollte den Kunden durch den Laden leiten und ihm ähnlich wie Verkäufer eine Hilfestellung beim Einkauf sein. Oft fühlen sich Kunden orientierungslos, wenn sie „nur ein bisschen stöbern“ möchten. Durch gesetzte Akzente und Shop Fitting Elemente fühlen sie sich aufgehoben und lassen sich gerne von Produkt zu Produkt leiten.

Eingesetzte Materialien

Dshop-fitting-elementeie Diversität an Materialien im Shop Fitting ist mannigfaltig. Je nach Nutzen und Produktauswahl mögen sich jedoch nur bestimmte eignen. Typische Materialien sind Holz, Metall, Glas oder Gesteine wie Marmor, Schiefer, Granit und ähnliches.

Innovatives Material

Neben diesen traditionellen und bewährten Materialien werden im modernen Shop Fitting immer wieder neue, innovative und außergewöhnliche Materialien eingesetzt. Diese bringen nicht nur frischen Wind in die Gestaltung, sondern haben meist auch sekundäre Nutzen wie Kosten- oder Materialersparnis bzw. zum Schutz der Umwelt. Ein Beispiel hierfür wäre das Plastikgestein. Was sich zunächst widersprüchlich anhört ist in Wirklichkeit eine Verbindung aus Vulkangestein, Korallen, Sandkörnern und geschmolzenem Plastik, das durch die Weltmeere treibt. Das Material eignet sich aber außerordentlich gut für das Shop Fitting, da daraus langlebige und farbenfrohe Baumaterialien entstehen. Zusätzlich wird dabei Plastik aus den Meeren gefischt und der Umwelt Gutes getan.

Einsatz für Werbezwecke

Materialien wie diese eignen sich nicht nur optisch und ökologisch, sondern können darüber hinaus aufgrund ihrer Einzigartigkeit auch für Werbezwecke genutzt werden. In die gleiche Sparte fallen Materialien wie „Papierfließen“, einfach verformbares Furnierholz oder Deton, ein Beton ähnlicher Stoff, der zum 3D-Drucken von Elementen genutzt wird. Ein hoher Grad an Individualisierung, Kosteneffizienz und ökologische Vorteile machen diese modernen Materialien für das Shop Fitting besonders interessant.

Faktoren bei der Auswahl

Sind die Materialien festgelegt und ein Shop Fitting Konzept erstellt, gibt es noch weitere Faktoren, die für die finale Ladengestaltung zu beachten sind. Dabei treten insbesondere Punkte wie die Individualisierbarkeit, Ausbaufähigkeit, Übertragbarkeit auf weitere Stores oder Re-Design in den Vordergrund. Ein beim Shop Fitting üblicher, modularer Aufbau sorgt für einen schnellen und einfachen Auf- und Abbau sowie die Möglichkeit zum Austausch einzelner Elemente. Sind passende Elemente und Materialien gefunden, kann es in die Produktion übergehen. Da die Kosten für die vorgefertigten Teile fix sind, ist das Design leicht skalierbar und die Projektkosten überschaubar.

Einsatzgebiete von Shop Fitting

Shop Fitting kann in allen Bereichen des Retails und darüber hinaus angewendet werden. Egal ob im Schmuckladen oder beim Optiker – die Vorteile kommen in allen Segmenten zum Tragen.

Shop Fitting als Generalübernehmer

Als Generalübernehmer gehört die Ladenausstattung zum Alltag. Durch die vielen durchgeführten Projekte besteht ein Wissen und Überblick über Elemente und Materialien sowie Möglichkeiten, diese am besten in Szene zu setzen. Die Projektabfolge wird dabei in folgende Schritte zerlegt.

Planung

Der Planungsprozess des Shop Fittings wird ganz vom Generalübernehmer durchgeführt. Liegen erste Designentwürfe vor, so können diese mit dem Kunden bezüglich des weiteren Vorgehens besprochen werden. Hierbei ist es sowohl möglich, dass dem Kunden ein bereits bestehendes Design gefällt, als auch eine individuelle Anpassung bei Sonderwünschen zum Designkonzept.

Entwurf

Der Entwurf sollte nachhaltig und auf lange Sicht geplant sein, damit das Design leicht zu aktualisieren ist, Elemente schnell ausgetauscht und neuen Trends angepasst werden können.

Ausführung

Der Generalübernehmer sorgt sich um die komplette Bauausführung. Die verschiedenen Gewerke werden beauftragt und Lieferketten überprüft. Dem Bauherrn wird so viel Arbeit erspart. Rückfragen oder Wünsche bezüglich des Shop Fittings können mit dem Generalübernehmer abgeklärt werden, da dieser den Überblick über das Projekt behält. Nach Abschluss wird das Projekt schlüsselfertig an den Auftraggeber übergeben.

Replikation

Wurden die Prozesse einmal sorgfältig und erfolgreich durchlaufen, so kann ein Shop Fitting-Design einfach auf weitere Läden und Standorte übertragen werden. Das erspart viel Planungsleistung und damit Kosten und Zeit. Zusätzlich wird dadurch ein einheitliches Erscheinungsbild der Marke gewährleistet. Der Kunde kann an verschiedenen Standorten das gleiche Einkaufserlebnis erfahren.

Herausforderungen an das Shop Fitting

Ddigitales-shop-fittingie Digitalisierung macht keinen Halt und Lieferketten sowie Paketdienste optimieren stetig ihre Abläufe. Shoppen über das Internet ist bequem und einfach. Auf einer gut gestalteten Website ist das Corporate Design eines Unternehmens einfach zu entnehmen und Produkte leicht zu bewerben. Umso wichtiger ist es diese Gefühle und Eindrücke auch in die Offline-Welt zu bringen. Designs müssen aussagekräftig und fesselnd sein, um die Kunden auch in den physischen Store zu locken. Auch die Läden werden folglich digitalisiert. Bildschirme, Videowände oder interaktive Terminals werden immer öfter im Shop Fitting eingesetzt. Sie ergänzen die Warenpräsentation und sorgen so für ein Verschmelzen der Online- und Offline-Welt.

Bildurheber: Paha_L, nmedia, Clark Street Mercantile, Amr Taha, Xianjuan HU

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