Ein neuer zeitgeistlicher Ansatz macht von sich Reden, einer dessen genaue Bezeichnung Neulingen nicht so einfach über die Lippen kommt: Phygitaler Handel. Gemeint ist damit der Ansatz, physische und digitale Welten geschickt miteinander zu vernetzen, was viele Vorteile für den Handel mit sich bringt.
Schon heute ist es normal, dass sich kaum jemand ohne sein Smartphone aus dem Haus bewegt. Hiermit laufen Kommunikationen untereinander oft in Sekundenschnelle ab, werden Bankgeschäfte und Buchungen für Restaurants und Flüge wie selbstverständlich erledigt. Die digitale Welt nimmt immer mehr Raum ein im täglichen Leben. Wichtig ist, die Welt des Menschen und die digitalen Möglichkeiten möglichst harmonisch miteinander zu kombinieren und eine Balance zwischen beidem zu finden, denn fest steht: Das Eine ist ohne das Andere kaum noch denkbar.
Phygitaler Handel: Eine Begriffsfindung
Immer öfter ist von phygital die Rede, speziell in der Businesswelt. Doch was genau bedeutet das eigentlich? Fest steht, es ist längst Realität, dass Virtuelle Welt und die Lebenswirklichkeit eine immer enger werdende Verbindung eingehen. Je schneller die Technik voranschreitet und immer mehr Möglichkeiten bietet, einen Teil des Alltags einfach digital zu erledigen, umso wichtiger wird es, für eine perfekte Integration dieser Möglichkeiten zu sorgen. Ein Anspruch, der an Tools, Fähigkeiten und Fertigkeiten geknüpft ist. Neben der Möglichkeit zu kommunizieren, sich zu verbinden und die Chancen zu nutzen, die sich daraus ergeben. Rein formell betrachtet ist der Begriff „phygital“ eine Wortkombination aus „physisch“ und „digital“. Besser ließe sich dieses Konzept auch nicht umschreiben. Zeitgeistlich ist es vor allem deshalb, weil es eben zu unserer modernen Welt gehört, Smartphones und Laptops zu nutzen, um daran nicht nur zu arbeiten, sondern auch viele Erledigungen des Alltags zu synchronisieren. Das macht das Leben leichter, schneller und komfortabler, aber das hat eben auch seinen Preis.
Phygitaler Handel und seine Vorteile
Noch scheinen die Entwickler und Hersteller diesen zu zahlen, denn klappt etwas nicht beim Service oder den Leistungen der digitalen Welt, erfolgt die Strafe auf dem Fuß: Der Kunde springt ab und wird die App nicht weiter nutzen. Läuft aber alles „nutzerfreundlich“ ab und ist im besten Fall sogar kostenlos, dann klappt es auch mit dem Handel ohne Probleme. Und der ist vielfältig. Lieferdienste, die Essen und Getränke unterschiedlicher Restaurants via Klick bis vor die Haustür bringen. Banken, die Kredite und Zinsen via Knopfdruck gewähren. Unternehmen, die neue Mitarbeiter via virtuellem Fragebogen auswählen und große Industrien, die ihren Import und Export via App steuern. Natürlich existieren auf diese Weise auch kaum sprachliche Barrieren, wenn Ländergrenzen übergangen werden. Der App sei Dank!
Phygital ist einfach genial
Buchungssysteme und Co sind natürlich auch eine Folge der technischen Entwicklungen und sie zeigen einen beachtlichen Fortschritt. Fehler gibt es hier nicht, auch der Mensch muss kaum noch einschreiten und steuern. Das macht Arbeitsabläufe einfacher und übersichtlicher, beispielsweise in der Gastronomie. Es braucht keinen Mitarbeiter am Telefon, der Bestellungen annimmt oder Tischreservierungen bucht. Es braucht auch keinen Angestellten, der Mitarbeiterpläne synchronisiert und Ausfallzeiten organisiert. Alles regelt sich quasi automatisch. Smarte Technik macht die sogenannte Customer Journey nicht nur möglich, sondern effizient. Dafür braucht es eine schlüssige Organisation der vorhandenen Abläufe und ein Gesamtkonzept, das einfach zu erfassen ist und gleichzeitig sehr funktionell abläuft.
Bei der phygitalen Gestaltung muss es also darum gehen, das Einkaufserlebnis für den Kunden möglichst angenehm zu gestalten. Es muss eine Erfahrung sein, die sich hinbewegt zur regelmäßigen Einbettung der digitalen Technik in den Alltag und eben nicht eine Abkehr von ebensolcher. Hier ist es wichtig sich zunächst zu überlegen, für welche Handelsbranche denn die neue App eingesetzt werden soll. Ein Sterne-Restaurant hat da natürlich andere Grundvoraussetzungen und Ansprüche als ein Imbiss. Gleiches gilt für Dienstleistungsbranchen wie Elektriker und Monteure, große Industriebetriebe und vieles mehr. Das ist eine riesige Herausforderung, aber eine, die sich lohnt: Phygitaler Handel.
Bildurheber: Josie Elias
