Human Centric Lighting soll menschlichen Bio-Rhythmus unterstützen

Licht steuert unseren kompletten Tagesrhythmus, entscheidet darüber, wann wir schlafen, wann wir essen, konzentriert arbeiten und aktiv sein wollen. Das haben längst auch die Lichtdesigner erkannt und kommen jetzt mit einer Innovation um die Ecke: Human Centric Lighting.

Unter dem englischen Begriff Human Centric Lighting (kurz HCL) ist ein Lichtkonzept zu verstehen, was dem Tageslicht angepasst ist. Dieses steuert den menschlichen sogenannten circadianen Rhythmus. Über das Auge nehmen wir Licht auf. Dazu nutzen wir lichtsensitive Ganglienzellen auf der Netzhaut. Diese speziellen Zellen reagieren auf blaues Licht. Daraufhin senden sie Signale und steuern dadurch den Tag-Nacht-Rhythmus. Um das zu erreichen arbeiten die Zellen im Zusammenspiel mit Hormonen. Eines davon ist Melatonin. Das ist am Abend in besonders hoher Konzentration vorhanden. Es macht uns müde. In der Nacht baut der Körper das Hormon im Schlaf wieder ab. Sobald die Sonne aufgeht unterdrückt das Tageslicht das Melatonin und wir werden wach und aktiv.

Human Centric Lighting bietet die perfekte Illusion

Human Centric Lighting hat sich zum Ziel gesetzt, die körperlichen Reaktionen auf Licht auszunutzen, um mithilfe spezieller Leuchten und deren Position im Raum normales Tageslicht zu simulieren und damit auch dessen Wirkung auf den menschlichen Körper. Deshalb reicht es nicht, ein Licht zu installieren, was immer wahlweise kalt oder warm strahlt. Es muss sich dem Tag und den unterschiedlichen Anforderungen anpassen können. Am besten automatisch. Dazu braucht es das Vermögen, unterschiedliche Farbtemperaturen nachzustellen. Damit kann das Licht den Menschen dazu anregen, aktiv zu sein, konzentriert und wach. Das ist besonders am Arbeitsplatz wichtig, denn hier soll ja die volle Leistung erbracht werden. Das Licht macht es möglich, selbst an Tagen, an denen das Wetter nicht mitspielt. Auch in Großraumbüros oder Fabriken kann es hilfreich sein, natürliches Licht zu imitieren und damit die perfekte Illusion zu schaffen. Wo Fenster fehlen braucht es ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept. Perfekt ist neutrales oder kaltweißes Licht für den Tag.

Auf den Winkel kommt es an

Nur das richtige Leuchtmittel zu verwenden reicht dabei längst nicht aus, um den optimalen Lichtmoment zu kreieren. Es braucht den passenden Winkel. Sonnenlicht kommt meist von schräg oben, deshalb ist das auch ein guter Ort für die neuen Lampen. Geht die Sonne unter, sinkt der Winkel des Lichteinfalls. Wer keinen aktiven Arbeitsplatz benötigt, sondern am Abend zur Ruhe kommen will, der braucht also auch tieferliegende Beleuchtungskonzepte, die die Abenddämmerung nachahmen können. Und weil das Ganze sehr kompliziert ist, bieten hier längst Experten ihr Know-how an und wissen Human Centric Lighting perfekt zu synchronisieren. Im Bedarfsfalle lassen sich Leuchten drehen oder dimmen, je nachdem was sich der Kunde wünscht. Konzeptionell ist das Ganze allerdings selbstfunktionierend vorgesehen, einmal richtig eingestellt braucht es keine neuen Einstellungen mehr.

Human Centric Lighting besser als Sonnenlicht?

Human Centric Lighting ist besser steuerbar und überall einsetzbar, aber es kann das natürliche Sonnenlicht nicht ersetzen. Wer sich also erschöpft und müde fühlt, der sollte trotzdem lieber eine Runde an der frischen Luft spazieren gehen, statt sich direkt wieder hinter den Schreibtisch zu setzen und unmotiviert in neue Projekte zu starten. Kunstlicht kann eine Illusion schaffen zu natürlichem Licht, es bildet aber nie einen wirklichen Ersatz. Was es machen kann ist, dunkle Tage speziell im Winter etwas heller und farbenfroher zu gestalten. Das macht Körper und Geist wacher, fröhlicher und das Wohlbefinden steigt. In dieser Hinsicht wäre Human Centric Lighting eine klare Empfehlung für all jene, die kein ausreichendes Tageslicht am Arbeitsplatz einfangen können, weil Fenster fehlen oder Räume zu weitläufig sind.

Bildurheber: etse1112

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