Schon vor mehr als 3.000 Jahren kamen in chinesischen Tempeln Düfte zum Einsatz, um den Göttern zu huldigen und dem Raum eine besondere Atmosphäre zu verleihen. Noch heute wird versucht die Mitarbeitermotivation mit Hilfe von Düften anzuregen, indem eine spezielle Stimmung unterstrichen und selbst große Büros oder Einkaufsstätten die gewünschte Wirkung verliehen wird.
Ein Duft hat einen unmittelbaren Einfluss darauf, ob wir uns wohlfühlen oder nicht. Wohlbefinden und Unbehagen, Ablehnung oder Zustimmung, Kauf oder nicht, alle diese Entscheidungen können Düfte unterbewusst steuern. Eine Studie der Universität Paderborn bestätigte schon im Jahr 1998: Kunden halten sich deutlich länger in Geschäftsräumen auf, wenn diese beduftet sind. Dazu stieg auch der Umsatz um gleich sechs Prozent an, gegenüber Räumen in denen keine Duftstoffe Verwendung fanden.
Einfach Dufte diese Düfte
Das Problem an dieser Erhebung ist, dass sie sich nicht individualisieren lässt. Je nach gewünschter Wirkung und Mensch kann die Wirkung eines Duftes ganz anders ausfallen. Was der Eine mag, kann der Andere vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes gar nicht riechen. Das gilt insbesondere für solche Düfte, die sehr präsent im Raum sind. Hier lohnt vorab ein kleiner Überblick zu den Unterschieden in diesem Segment.
Beim Einsatz sollten in erster Linie natürliche Düfte wie zum Beispiel ätherische Öle zum Einsatz kommen. Diese werden aus Samen, Nadeln, Blättern, Wurzeln, Rinden, Zweigen, Früchten, Blüten und Ähnlichem gewonnen. Jedes Ding in der Natur hat einen Duft, manches riecht stark, manches nur sehr dezent und alles ist mit einer Wirkung verbunden. Aus Blüten und Blättern lassen sich flüssige Substanzen gewinnen, die sich verflüchtigen. Je länger sie an der Luft sind, desto mehr lösen sie sich auf und sind oft schon nach kurzer Zeit nicht mehr wahrnehmbar. Die Geschwindigkeit, in der das geschieht teilt die Düfte in unterschiedliche Wirkkreise ein, die Experten als Herznote, Kopfnote und Basisnote umschreiben. Bei der Herznote benötigen Düfte etwa 30 Minuten für die volle Entfaltung ihrer Wirkung. Dementsprechend lange bleiben sie in der Luft und sind oft noch nach Stunden deutlich riechbar. Bei der Kopfnote ist dies nicht der Fall, sie verbleiben höchstens eine halbe Stunde und sind dann schon wieder verschwunden. Am effektivsten sind Basisnoten. Diese benötigen etwa zwei Stunden Zeit, ehe sie sich komplett entfalten. Dafür verbleiben sie bis zu 24 Stunden in der Luft und klingen danach erst langsam ab. Wer Düfte verwendet, der sollte dieses Grundwissen mitbringen, um den Einsatz genau zu planen.
Mitarbeitermotivation mit Hilfe von Düften erzeugen
Wichtig ist, es nicht zu übertreiben. Optimal sind Dufteinsätze, die gar nicht bewusst wahrnehmbar sind, sondern sich mehr ins Unterbewusstsein einschleichen. Das lockt den Kunden zum Beispiel in Geschäften unbewusst zum Kauf, ohne das dieser es bemerkt. Hier ist die Chance auch geringer, dass jemand abweisend auf die Wirkung reagiert, weil sie weder Kopfschmerzen noch sonstiges Unbehagen verursachen kann. Wer unsicher ist, der fragt ausgewiesene Experten um Rat, um sein Marketing zu planen und keine bösen Überraschungen zu erleben. Und ja, Düfte sind Teil einer Werbestrategie, ein Konzept der Mitarbeitermotivation und so vieles mehr. Wenn man sie denn richtig einsetzt…
Wohin gehört welcher Duft?
Zum optimalen Einsatz ist es zunächst wichtig zu entscheiden, welche Räume denn eigentlich beduftet werden sollen? Im Badezimmer zum Beispiel sind Vanille, Lavendel, Alge, Rose, Sanddorn und Wacholder ideal, denn sie vermitteln Wohlgefühl und haben einen echten Wellnesscharakter. In Küchen wiederum soll es appetitanregend duften. Hier haben sich Rosmarin, Kaffee, Curry und Thymian bewährt. Im Wohnraum darf es angenehm nach Zitrusfrüchten duften, während Kinder- und Schlafzimmer von Honig, Vanille oder Neroli profitieren. Das soll die Entspannung fördern und einem ruhigen Schlaf entgegenwirken. Im Büro hingegen sind Holzdüfte das Maß aller Dinge, denn diese werden nicht nur von Mitarbeitern geschätzt, weil sie eine natürliche Wohlfühloase schaffen können, sondern weil sie die Konzentration fördern und somit Fehler vermeiden helfen.
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