Caring Companies vs. Fluide Unternehmen

Forscher des Fraunhofer-Instituts sind sich schon lange einig, die Zukunft der Unternehmen liegt entweder darin, sogenannte Caring Companies zu werden oder sich als fluides Unternehmen aufzustellen. Doch wo liegen die Unterschiede und wie geht das?

Schon lange steht fest, es geht ein Ruck durch die Arbeitswelt. Das ist nicht allein der Digitalisierung geschuldet, sondern auch der Entwicklung von Wirtschaft und Mensch an sich. Mitarbeiter sind gerne bereit, echte Fachkräfte zu werden, sofern sie sich mit den Inhalten innerhalb eines Unternehmens identifizieren können und sich wohlfühlen an ihrem Arbeitsplatz. Dazu braucht es aber zwei unterschiedliche Leitgedanken beziehungsweise strukturelle Aufstellungen, um dies möglich zu machen. Es muss sich entweder um ein fluides oder ein sorgendes Unternehmen handeln.

Was sind Caring Companies?

Frei nach dem Motto „caring is sharing“ sind Caring Companies darauf ausgerichtet, sich um die Belange ihrer Mitarbeiter mit Hingabe zu kümmern. Sie verfügen über einen hohen Anteil von Angestellten mit Festverträgen. Damit diese sich im Unternehmen wohlfühlen und lange dort bleiben, betreiben die Vorgesetzten eine Menge Aufwand, der auch die Familien der Angestellten mit einbezieht. Kitaplätze im Unternehmen, Urlaubstage im Krankheitsfall der Kinder, Eltern-Kind-Freizeiten und familienfreundliche Gleitzeiten sind nur einige der Bestrebungen, für mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sorgen. Das macht den Arbeitsplatz für Familienväter- und Mütter attraktiver und sorgt für Zufriedenheit unter der Belegschaft. Für das Unternehmen bedeuten zufriedene Mitarbeiter, leistungsfähige Mitarbeiter die loyal sind und das jeden Tag aufs Neue beweisen.

Fluide Unternehmen brauchen Loyalität

Im Gegensatz zu Caring Companies verfügen fluide Unternehmen über einen recht kleinen Pool an festen Mitarbeitern. Sie arbeiten überwiegend mit befristeten Arbeitsverhältnissen. Das hat zur Folge, dass man bemüht sein muss, das die Mitarbeiter trotzdem immer wieder gerne den Weg zurück ins Unternehmen finden und für neue spannende Projekte bereitstehen. Das heißt, es braucht ein hohes Maß an Loyalität. Und dieser Anspruch ist durchaus gesplittet zu verstehen. Die wenigen Kernmitarbeiter sollten möglichst lange im Unternehmen bleiben und sich wohlfühlen. Die übrigen Angestellten dürfen gerne wiederkommen. Dazu ist es notwendig, sich auf dem Markt attraktiv aufzustellen. Neben einer guten Vergütung geht es hier auch um spannende Arbeitsinhalte, eine hochwertige Beurteilung der geleisteten Arbeit und einer guten Balance zwischen Arbeit und Privatleben. Arbeiter müssen hier schnellstmöglich ihr ganzes Leistungspotenzial entfalten, damit laufende Projekte bestmöglich betreut und erarbeitet werden können.

Die Qual der Wahl

Oft ist es für Chefs nicht möglich wirklich aktiv zu entscheiden, welche Art von Unternehmen sie sein wollen. Meist ergibt sich die Antwort auf die Frage, ob es eine Caring Company oder ein fluides Unternehmen sein soll ganz einfach aus den wirtschaftlichen Möglichkeiten heraus. Welche Räumlichkeiten stehen zur Verfügung, wie groß ist das abzudeckende Arbeitsfeld, welche Löhne kann ich zahlen und welche Zusatzleistungen möchte ich erbringen? All das sind Fragen, mit denen sich verantwortliche Personen zunächst einmal auseinandersetzen müssen. Erst dann geht es darum zu entscheiden, was geboten wird und welche Mitarbeiter erwünscht sind. Grundsätzlich ist es immer besser, für ruhige gleichbleibende Arbeitsstrukturen zu sorgen. Das hilft der Teambildung, speziell bei langfristigen Projekten. Manchmal lässt sich dieser Wunsch aber einfach nicht in die Realität umsetzen. Dann sind fluide Unternehmen die beste zweite Option. Wenn es also schon nicht anders geht, dann zumindest auf hohem Niveau und mit leistungsstarken zufriedenen Mitarbeitern. Am Ende muss schließlich das Ergebnis stimmen.

Von Caring Companies lernen

Wichtig ist, zu erkennen, dass auf lange Sicht jedes Unternehmen die Grundstrukturen der Caring Company für sich verinnerlicht haben sollte. Nur so ist es möglich, auf im wachsenden und immer strenger werdenden Wettbewerb bestehen zu können und der Konkurrenz immer einen wertvollen Schritt voraus zu sein: Nämlich über kompetente Fachkräfte zu verfügen, die morgens zufrieden und motiviert in ihren Arbeitstag starten und davon als Unternehmensführung langfristig zu profitieren.

Bildurheber: depositedhar

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