Working out loud bietet enorme Vorteile für Unternehmen

Unter der Bezeichnung „Working out loud“ verstehen Unternehmen eine Gruppenstruktur, die es erlaubt, den Mitarbeitern neue Wege der Zusammenarbeit nicht nur aufzuzeigen, sondern sie dazu zu motivieren, gemeinsam Neues zu lernen und sich optimal zu ergänzen. Was es zur Umsetzung dieses einzigartigen Konzepts braucht ist Übung.

Working out loud (kurz WOL) bedeutet nichts anderes, als eine selbstorganisierte Gemeinschaft innerhalb eines Unternehmens zu bilden, die sich gegenseitig unterstützt und so von all dem Wissen und der Erfahrung jedes einzelnen profitiert. Große Konzerne wie Bosch, BMW oder Siemens haben die Vorteile dieser Arbeitsweise schon vor einigen Jahren erkannt und wenden das WOL-Prinzip bereits erfolgreich an. Für diesen Erfolg gab es nicht nur große Fortschritte innerhalb des Unternehmens, es gab sogar einen Preis den „HR Excellence Award“ für das Segment „Mitarbeiterengagement & Kollaboration“. Das war im Jahr 2017. Mittlerweile, nur vier Jahre später, wird das Prinzip in mehr als 60 Ländern überall auf dem Erdball angewendet. Unter dem Hashtag #WOLCoP können sich die Unternehmen online vernetzen und ihre Erfahrungen mit „Working out loud“ untereinander teilen.

Working out loud verändert die Arbeitswelt

Erstmals tauchte das „Working out loud“ Konzept zum Ende des Jahres 2010 auf. In einem Artikel stellte Bryce Williams die Frage: „When will we start to Work out loud?“ Woraufhin er gleich die passende Antwort fand: „Soon!“. Damit warb er für die Änderung des eigenen Mindsets. Statt sich nur mit sich selbst zu beschäftigen und nach Macht und Anerkennung durch die eigenen Leistungen zu streben sollten Mitarbeiter lernen, dass es viel effizienter ist, gemeinsam das Wissen einzusetzen um noch mehr Leistungen freizuschalten und voneinander zu lernen. Vom Grundgedanken „Wissen ist Macht“ sollte sich so die Grundhaltung zu „Sein Wissen zu teilen ist Macht“ ändern. Vorgesetzte sollten diese Grundhaltung unterstützen, denn die Vorteile lagen schließlich auf der Hand: Gemeinsam lässt sich einfach mehr erreichen in einer Gemeinschaft, in der jedes Wort gleich wichtig und wertvoll ist. Jeder der etwas weiß, soll es laut aussprechen, es teilen und anderen etwas beibringen. Aus diesem neuen Pool an Wissen soll es dann möglich sein, Lösungen zu finden für Probleme und dadurch bestehende Projekte besser nach vorn zu bringen. Dabei muss die gemeinsame Arbeit natürlich jederzeit transparent sein, nicht nur in einem Raum, sondern, dank Digitalisierung, selbst über Ländergrenzen hinweg einfach überall.

Wie funktioniert Working out loud?

Um zu lernen, wie „Working out loud“ funktioniert, hilft ein Blick in „Working Out Loud: For a better career and life“, ein Ratgeber von John Stepper. Neben der Vorstellung der genauen Methode finden Interessierte darin auch konkrete Aufgaben und Anleitungen für entsprechende Meetings, bei denen die WOL-Methode im Vordergrund steht. Veröffentlicht wurde das Buch im Jahr 2015 und noch immer gilt es als DER Ratgeber in diesem Bereich. Die Grundlage bilden sogenannte „Circles“, also Arbeitskreise in denen jeder Einzelne lernen soll, seine persönliche Komfort-Zone zu verlassen, sich über die Angst-Zone in eine Zone des Lernen zu begeben und von dort zu wachsen.

Damit das klappt braucht es fünf Faktoren:

1. Beziehungen

Soziale Netzwerke konsequent aufzubauen und das sowohl privat als auch beruflich hilft dabei, WOL zu betreiben. Hier ist es wichtig den Aufbau zu fördern und Beziehungen zu pflegen.

2. Großzügigkeit

WOL basiert auf dem Prinzip der Großzügigkeit. Leistung erfolgt hier ohne Gegenleistung. Es geht darum, Informationen und Wissen zu teilen. Das umschließt die Verteilung wertvoller Tipps und nützlichen Feedbacks.

3. Sichtbarkeit

Die Arbeit soll sichtbar werden und nicht im Verborgenen stattfinden. Nur so können die Kollegen sehen, wie der Arbeitsfortschritt ist, Zwischenergebnisse besprechen und gemeinsam weitermachen. So baut jeder Einzelne auf den Erfahrungen der anderen auf und dadurch werden Fehler und Doppelarbeit vermieden.

4. Lernziele

Innerhalb des Zirkels verfolgt jeder seine eigenen Lernziele und orientiert seine Aktivitäten an diesen Zielen. Darüber hinaus soll gelernt werden, mit Disziplin und Fokus seine Ziele zu verfolgen, egal in welchem Bereich.

5. Growth Mindset

Das Feedback anderer kann helfen sein Mindset zu verbessern, es wachsen zu lassen und dadurch die eigene Komfort-Zone zu verlassen. Es hilft das Feedback anderer anzunehmen, Sichtweisen zu verändern und dies als Chance für das eigene Wachstum zu begreifen. Das macht neugierig für das Leben und die Arbeit.

Bildurheber: Thirdman

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