Holacracy als Grundlage des New Work

Wenn sich der Mensch im Unternehmen nicht mehr als kleines Rad an der großen Kurbel versteht, sondern selbstbestimmt seine Kreativität entfalten kann ohne von hierarchischen Strukturen gehemmt zu sein, spricht man von Holacracy. Darunter verstehen Soziologen den Inbegriff des New Work. Doch was genau verbirgt sich dahinter?

Es gab schon immer die Tendenz, aus einfachen Dingen komplizierte Wörter zu entwickeln. Holacracy ist eines davon. Es meint nichts anderes, als die Auflösung der hierarchischen Strukturen innerhalb eines Unternehmens hin zum Individuum. In früheren Zeiten galt es als normal, dass oben an der Spitze ein Vorgesetzter stand und darunter angesiedelt die Mitarbeiter waren. Meist reichte in größeren Unternehmen allerdings eine Person allein an der Spitze nicht. Stattdessen teilten sich mehrere Vorgesetzte die Aufgaben, Pflichten und die Verantwortung. Ein Pyramidensystem entstand. Mit einem deutlichen Nachteil: Weniger Verantwortung heißt auch, weniger Motivation für die Inhalte des Berufes. Wer wenig zu sagen hat, möchte auch wenig mitteilen. Es entwickelt sich aus diesem strengen Konstrukt keine Kreativität, keine echte Arbeitsmotivation und demzufolge kaum neue Prozesse und Ideen. Es muss also ein neuer Ansatz her.

Holacracy erfordert eine radikale Auflösung festgefahrener Strukturen

Den versuchten viele Unternehmen zu schaffen, indem sie versuchten, die Strukturen zu verändern. Doch das klappte nur bedingt. Es musste radikaler geschehen, um Erfolge vorweisen zu können. Aus der Pyramide musste ein Kreis werden. Einer, in dem jeder Mitarbeiter gleich viel Wert ist und demzufolge die gleiche Wertschätzung von Seiten der Kollegen erfährt. Nur so schafft man eine Oase des Wohlfühlens und gibt Raum, um die eigene Kreativität zu entdecken, motiviert zur Arbeit zu erscheinen und diese gewissenhaft zu erfüllen. Nicht etwa aus extrinsischen Faktoren wie einer höheren Lohnzahlung heraus, sondern rein der eigenen Freude wegen. Das Schlüsselwort hier ist Partizipation oder auch Holacracy. Es erfordert einen Wandel der Mentalität, eine Abkehr fester Strukturen hin zu mehr Selbstbestimmung jedes einzelnen.

Holacracy im Zeitalter der Digitalisierung

Praktischerweise erfolgt das neue Konzept des New Work quasi zeitgleich mit einer anderen spannenden Entwicklung: Der Digitalisierung. Durch das Konzept des cloudbasierten Arbeitens mittels digitaler Medien ist es heute möglich, von überall und zu jeder Zeit zu arbeiten. Es braucht keine festen Unternehmensstrukturen mehr, um auch wirklich jeden Mitarbeiter zu erreichen. Es braucht lediglich ein Konzept, einen Plan zum effektiven Arbeiten. Und der erfordert Flexibilität und Lernbereitschaft. Beides Eigenschaften, die Experten insbesondere der jüngeren Generation zuschreiben. Während jeder insgeheim davon träumt selbstbestimmt zu leben, zu denken und zu handeln schaut das dennoch in vielen Arbeitsbereichen ganz anders aus. Doch das muss nicht sein. Neue Technologien ermöglichen es, jedem die gleichen Grundvoraussetzungen für ein erfülltes Arbeitsleben zu bieten.

Chancen erkennen und ergreifen heißt die Devise

Gleichzeitig sind diese Möglichkeiten aber auch gekoppelt an eine schlichte Grundlage, die der Verlässlichkeit. Holacracy kann nur dort funktionieren wo Angestellte bereit sind, sich auf diese neue Arbeitswelt einzulassen. Wo sie Veränderungen begrüßen und wünschen. Wo sie bereit sind über sich hinauszuwachsen. Wo die Arbeit sie jeden Tag überraschen kann. Dazu gehören dann nicht mehr nur aufgelöste Hierarchien, sondern auch aufgelöste Arbeitsplätze und immer neue Inhalte. Wer bereit ist, den Begriff des Lebenslangen Lernens für sich anzunehmen, ihn als Herausforderung zu begreifen und gerne in den Arbeitsalltag zu integrieren, der wird Erfolg haben in dieser neuen Arbeitswelt, wird das New Work genießen können und davon profitieren. Andere wiederum könnten auf der Strecke bleiben, weil sie die nötige Flexibilität nicht mitbringen.

Deshalb wird es höchste Zeit, dass nicht nur Unternehmen diesbezüglich umdenken, alte Strukturen komplett auflösen und sich mit den neusten technologischen Entwicklungen vertraut machen. Es ist ebenso wichtig, dass auch Bewerber für künftige Jobs die vielfältigen Chancen als solche begreifen und sich dem New Work annehmen. Seine Grundlagen verinnerlichen heißt, Holacracy zu erleben und zu leben. Das bietet berufliche Zufriedenheit, die sich auch auf den privaten Alltag überträgt.

Bildurheber: Belle Co

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