Eine neue Architektur – Das Upcycling

Erst kürzlich fand ein Symposium anlässlich der Frage statt, wie Upcycling im Bau eigentlich funktionieren kann. Die Grundlage dazu lieferte ein Buch, welches unterschiedliche Aufsätze von Experten zu dem Thema zusammenfasst. Aus all diesen öffentlichen Diskussionen ließen sich spannende Schlussfolgerungen zur Upcycling Architektur ziehen.

Die Zukunft des Bauens ist in der Schwebe. Das liegt aber nicht etwa an sinkender Nachfrage für die Firmen als solches, sondern am Materialmangel. Die Beschaffung von Baumaterialien wird immer schwieriger. Sand gehört zu den aussterbenden Rohstoffen, da er nicht mehr endlos zur Verfügung steht und überhaupt ist alles immer teurer und die Wartezeiten werden immer länger. Deshalb ist die gesamte Branche zum Umdenken aufgefordert, für ihre eigene Zukunft und die der Kunden. Vielleicht ist die Upycling Architektur die Lösung?

Neue Erkenntnisse und einige Hürden

Es gibt, so viel sei vorab verraten, eine zentrale Erkenntnis: „‚Neues Bauen wird sich vom Dogma des Neubaus lösen müssen.“ Das bedeutet nichts anderes als, dass der klassische Neubau ausgestorben scheint. Es geht darum, Altem einen neuen Nutzen zu geben und das gilt für Grundstücke ebenso wie für Häuser und Industriehallen. An den Punkten, wo das nicht möglich ist, gilt es möglichst viele der vorher verwendeten Materialien neu zu verwenden und es überflüssig zu machen, Neues dazu zu kaufen. Das spart Ressourcen und es spart Geld. Noch gibt es für den gesamten Prozess allerdings einige Hürden zu meistern.

Upcycling Architektur erfordert neue Wege

Das Potenzial ist da, es gibt genug Ansätze modernen Bauens und Wohnens. Doch noch fehlt es an den nötigen Industrien, um beispielsweise wertvolle Rohstoffe angemessen zu recyceln und sie damit der Wiederverwertung zuzuführen. Das Bauwesen hat eine lange Tradition und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Gleichzeitig ist er einer der größten Produzent von Müll und schadet damit der Umwelt erheblich. Erste Ansätze für eine konsequente Mülltrennung und Wiederaufarbeitung gibt es bereits, doch noch ist das viel zu wenig, um eine gesamte Branche zu versorgen. Es heißt also, kräftig nachrüsten, denn die Nachfrage ist riesig! Daneben gibt es einige spannende Forschungsansätze, wie zum Beispiel die Umwandlung von nutzlosem Wüstensand zu sinnvollem Bausand, um auch hier die Rohstoffknappheit zu besiegen und neue Wege für den Bau der Zukunft zu finden.

Ein Dienst an der Gesellschaft

Schlussendlich ist der Einsatz für mehr Umweltbewusstsein auch ein Dienst an der Gesellschaft. Die fordert nicht nur neue Gebäudetechnologien, sie fordert diese auch in einem gesunden Maße. Nicht nur für das Heute, sondern für künftige Generationen. Ein neues Gebäude steht mindestens für die kommenden 40 bis 60 Jahre am gleichen Standort. Es sollte dementsprechend robust gefertigt sein, aber eben auch so nachhaltig wie möglich. Dabei sei es wichtig zu erwähnen, dass die Upcycling Architektur nicht mit Recycling verwechselt werden sollte, wie der Architekt Andreas Hild aus München betont. Es geht bei all den Ansätzen nicht nur darum, Altes abzureißen und dann wiederzuverwerten. Es geht vielmehr darum, aus Altem etwas noch besseres Neues zu schaffen. So lassen sich alte Häuser in Verbindung mit neuen Ziegeln und Fenstern wieder zu altem Glanz zurückführen. Statt sie also einfach abzureißen, ist es hilfreich, sie einem neuen Nutzen zuzuführen. Das erhält nicht nur die Basis an Ressourcen und Material, es ergänzt sie auf sinnvolle und ausnahmslos schöne Art und Weise. Dadurch wird das Stadtbild bunter, schnöde Neubauten haben keine Chance und der Mensch lernt Altes wieder ganz neu zu schätzen.

Bildurheber: Jirsak

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