Teleworking auf dem Prüfstand

In Zeiten zunehmender Digitalisierung am Arbeitsplatz ist der Begriff Teleworking längst kein Fremder mehr. Das Problem dabei ist, längst nicht jeder Arbeitnehmer ist zufrieden mit der Art des New Works und so manch einer hadert mit seinem Schicksal.

Die Frage nach den Inhalten der Arbeit scheint schnell geklärt. Wichtiger ist es, sich mit der Art und Weise der Arbeit zu beschäftigen, sprich mit dem Ort an dem diese stattfindet. Das muss heute längst nicht mehr ein Büro sein, es kann zu Hause passieren, im Urlaub, im Café, einfach überall dort wo es einen funktionierenden Internetempfang gibt. Und das macht den modernen Arbeitnehmer von heute unglaublich flexibel. Seine Arbeit kommt mit, wird zum Teil seines Privatlebens und gleichzeitig ist er überall erreichbar und absolut flexibel für den Chef einsetzbar.

New Work bietet neue Freiheiten

Und nicht nur der profitiert von den Vorteilen des sogenannten New Work, also des neuen Arbeitens. Viele Arbeitnehmer wissen ihre neugewonnenen Freiheiten zu schätzen, wollen nicht zu festen Zeiten an festen Orten angebunden sein, sondern eben dann arbeiten, wenn es ihnen passt. Teamwork findet dabei natürlich trotzdem statt, eben in virtuellen Räumen und weniger in echten Konferenzsälen und wenn das mal nötig ist, dann ist auch hier kein Problem zu finden. Schließlich gibt es sie ja noch, die Büroräume vor Ort. Wenn es denn jemandem danach zumute ist, dort einen Teil seiner neugewonnen Freiheit quasi an der Tür wieder abzugeben.

Sinn und Anerkennung im Teleworking finden

Und bei all den vielen tollen Möglichkeiten gibt es sie eben doch. Die Wenn’s und Aber’s. Eines der größten Schwierigkeiten dieses neuen Telearbeit-Modells der letzten Jahre, ist die Frage nach dem Sinn und der Anerkennung der geleisteten Arbeit. Diese erfahren die meisten Angestellten durch ihre Kollegen und die Chefs. Wenn sie die aber gar nicht mehr zu Gesicht bekommen, fällt ein wichtiger Faktor der extrinsischen Motivation einfach so weg. Man fragt sich, für wen man das eigentlich alles tut und ob es gut genug ist. Selbstzweifel beginnen und mit ihnen die eigens empfundene Einsamkeit ohne feste Bezugspunkte. Eine Form der sozialen Distanz setzt ein und die kann mitunter ganz schön kontraproduktiv für den Arbeitsprozess als solchen sein.

Kultur und Organisation bilden Schlüsselpunkte im New Work

Eine zweite Hürde ist die der Kultur und Organisation. Arbeit ist eine Form von Kultur, die Organisation, das was ihr innewohnt und ohne die ein heilloses Chaos ausbrechen würde. Das kann im Teleworking durchaus passieren, das Chaos. Denn Routinen eines normalen Arbeitsalltags sind aufgebrochen. Es geht weniger um die Zeit, zu der etwas zu erledigen ist, als vielmehr um den Inhalt, der gewünscht ist. Arbeitsergebnisse stehen im Vordergrund und werden bei Bedarf regelmäßig abgefragt. Das Miteinander geht dabei ebenso verloren wie die Frage nach dem richtigen Weg dorthin.

Die Herausforderung digitaler Transformationsprozesse im Teleworking

Wenn das Chaos im Griff scheint und das Sozialleben einfach außerhalb der Arbeit stattfindet, gibt es eine weitere Herausforderung für den modernen Teleworker. Er muss sich den digitalen Transformationsprozessen stellen. Das meint zum Einen die Erkenntnis des Lebenslangen Lernens, also der Tatsache, dass die digitale Welt schnell abläuft und der technische Fortschritt kaum aufzuhalten ist. Es erfordert viel Arbeit mit dem eigenen Selbst und die Bereitschaft, immer neue Dinge zu lernen, um die Arbeit erfolgreich und gewissenhaft ausführen zu können. Außerdem ist es zum Anderen notwendig, die besonderen Regeln dieser neuen virtuellen Arbeitsrealität zu lernen. Der Austausch erfolgt durch Mails, Messenger Dienste oder in Chaträumen. Die Präsentationen sind längst in digitalen Programmen verankert und überhaupt ist der Kollege der Zukunft eher das Notebook oder Smartphone als ein echter Mensch.

„Work-Life-Blending“ als Herausforderung

Bleibt noch das „Work-Life-Blending“ näher zu untersuchen. Da die Arbeit dank fortschreitender Digitalisierung so optimal in die Freizeit hinüber schwappt und alles fast gleichzeitig nebeneinander passieren kann, ist dies eine besondere Herausforderung für das Individuum. Arbeit und Freizeit sind nicht länger getrennt, das Eine dient der Beschaffung von Geld, das Andere der puren Erholung. Es vermischt sich, alles wird eines, verbunden durch eine undurchsichtige Linie. Und das macht es nicht leicht, abzuschalten und einfach mal die Technik aus der Hand zu legen. Zu groß wäre die Versuchung und Unsicherheit, etwas Wichtiges zu verpassen, weil man eben nicht erreichbar ist für eine gewisse Zeit. Das kann starken Stress und Frust verursachen.

Bildurheber: keport

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