Skaio – Höchstes Holzhaus Deutschlands

Die Planungen zum Bau eines mehrgeschossigen Holzhauses gab es schon lange, die Umsetzung sollte allerdings noch bis zum Jahr 2019 dauern. Inzwischen gilt das Bauprojekt namens Skaio als Vorzeigekonzept und hat längst Nachahmer gefunden.

Im Jahr 2013 startete die DGNB gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. einen ganz besonderen Preis für umweltbewusstes Bauen: den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur. Er gilt als führend im Segment des nachhaltigen Bauens. Die nächste Verleihung findet am 4. Dezember statt. Eines der drei Finalisten ist Skaio, das höchste Holzhaus Deutschlands.

Skaio ist ein echtes Vorzeigeprojekt

Es steht in Heilbronn und zwar seit dem Jahr 2019. Damals war es Teil der Bundesgartenschau, ein Modellprojekt in der Stadt- und Gartenausstellung. Vor Baubeginn diskutierte man die zentrale Frage, wie urbanes Leben stattfinden kann und wie sich die Lebensräume stadtnah aber dennoch nah an der Natur entwickeln lassen. Als Antwort auf diese Frage entstand Skaio. Das Grundstück für den Bau erwarb man in Heilbronn auf städtischer Ebene bereits 2005. Ein brachliegendes Areal der Bahn in einer Größe von 25 Hektar schien ideal, um dort künftige Wohnbauprojekte erfolgreich umzusetzen. Zunächst aber galt es, die Bundesgartenschau zu planen. Anschließend sollte an genau diesem Platz ein zukunftsträchtiges Stadtquartier entstehen, in dem Wohnen und Leben, Freizeit und Erholung eng miteinander verknüpft werden sollten. An die Architektur stellten die Verantwortlichen den Anspruch, dass diese nicht nur nachhaltig ausfallen sollte, sondern rein optisch eine echt außergewöhnliche Struktur aufweisen durfte, um das schlichte Gelände dauerhaft aufzuwerten.

Ein Konzept mit großem Gemeinschaftssinn

Für die Konzeption des riesigen Holzhauses in modernem Design mit großen Glasflächen und einer begrünten Außenanlage erhielt das Architekturbüro unter Leitung von Markus Langer bereits den DGNB Diamant Preis. Der Grund war insbesondere die gestalterische Qualität. Das Gebäude erhielt außerdem ein Goldzertifikat. Kein Wunder, dass seit seiner Entstehung viele Reportagen und Beiträge um das Haus gedreht wurden. Das steht im Übrigen seit seiner Errichtung keinesfalls leer. Es erfreut sich unter den Bewohnern wachsender Beliebtheit, denn sie genießen den hohen Wohnkomfort verbunden mit der einzigartigen Lage. Die Bewohner sind dabei bewusst vielschichtig sortiert. Es gibt behinderten- und altengerechte Wohneinheiten, außerdem spezielle Förderprogramme für Menschen mit geringem Einkommen oder Hartz4. Leben und Entspannen sollen im Skaio alle Schichten, alle Altersgruppen und vor allem: alle gemeinsam!

Skaio als Modell für die Zukunft

Neben dem Gemeinschaftssinn machte Skaio deutlich, dass nachhaltiges Bauen auch im großen Stil kein Wunschdenken ist, sondern es sich bereits jetzt realisieren lässt. Die Hauptkonstruktion besteht dabei aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Und trotzdem erfüllt das Gebäude alle Sicherheitsstandards, genauso wie die Stahlbeton-Varianten. Bislang wurden aus Holz überwiegend kleine Gebäude errichtet, hier handelt es sich aber um ein Hochhaus, genauer gesagt um das höchste Holzhaus Deutschlands. Spannend, dass dieses Konzept so tadellos funktioniert und ein Zeichen sendet für Architekten, einen Blick auf Heilbronn zu werfen und Inspirationen zu sammeln.

Das scheinen sie auch tatsächlich zu tun, denn aktuell entsteht in Hamburg das nächste hohe Holzhaus. Es soll sogar ein Stückchen höher werden als das berühmte Beispiel Skaio. Das macht den Erbauern aber nichts, dadurch vielleicht den Titel als „höchstes Holzhaus“ zu verlieren. Sie freuen sich einfach darüber, dass es Nachahmer gibt die umweltgerechtes Bauen in den Fokus ihrer Überlegungen rücken. Es wird auch Zeit für ein Umdenken und Weiterentwickeln auf diesem Sektor, denn noch immer verwenden die meisten Bauträger keine nachwachsenden Rohstoffe und auch nicht solche, die sich recyceln ließen. Nicht umsonst gilt die Branche als umweltschädlich und das muss unbedingt besser werden. Warum nicht mit großen Holzhäusern, die immer mehr Bewohnern einen schönen Platz zum Leben schenken?

Bildurheber: jukai5

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