Boreout kann starken Frust erzeugen

Ständig das Gefühl zu haben, nicht genug leisten zu können und sich zu langweilen, das kann auf Dauer zu einem Zustand führen, den Experten als Boreout beschreiben. Im Gegensatz zum Burnout ist die Ursache dieses Problems keine Überforderung, sondern eine deutliche Unterforderung.

Für viele Menschen bedeutet der eigene Arbeitsplatz eine ständige Anhäufung von Langeweile. Die ihnen gestellten Aufgaben fordern sie nicht heraus oder es gibt prinzipiell zu wenig zu tun. Mit der Zeit entsteht Frust, der kann sich zu einer Depression entwickeln und schließlich zum Zustand des Boreouts führen, der vollkommenen Langeweile. Einer Überforderung durch dauerhafte Unterforderung und das kann gefährlich werden für die Psyche. Zwar ist dieses Problem noch nahezu unbekannt, doch immer mehr Menschen leiden darunter. Neben psychischen Begleiterscheinungen wie Antriebslosigkeit, Traurigkeit und Mutlosigkeit kommen auch körperliche Beschwerden dazu.

Krankschreibung wegen Boreout?

Burnout ist in aller Munde und erhält vollste Aufmerksamkeit. Was aber passiert mit all jenen, die einfach nicht glücklich werden mit den Aufgaben, denen sie sich ausgesetzt fühlen? Die mehr brauchen, mehr Anspruch, mehr Inhalt, mehr Kreativität? Bleiben die auf der Strecke? Manchmal müde belächelt stellt sich auch hier ein großer Leidensdruck ein. Und der kann krank machen. Noch immer gibt es die meisten Krankschreibungen wegen eines Burnouts. Doch auch die Boreout-Fälle häufen sich. Damit das nicht passiert gibt es unterschiedliche Strategien für Betroffene.

Boreout am Arbeitsplatz verhindern

Wer sich am Arbeitsplatz langweilt und sich mit zu wenigen oder uninteressanten Aufgaben konfrontiert sieht, der sollte dies nicht hinnehmen, sondern aktiv dagegen vorgehen. Eine Besprechung mit dem Vorgesetzten kann Wunder wirken. Hier hilft es, genau die Wortwahl zu überdenken. Statt also zu sagen: „Ich langweile mich“ hilft es positiv zu formulieren „ich habe noch Kapazitäten, könnte ich nicht?“ Das stellt einen selbst in ein gutes Licht und ermöglicht es, neue Herausforderungen zu bekommen und so gegen das Boreout anzukämpfen.

Boreout in der Freizeit vertreiben

Hilft das Gespräch am Arbeitsplatz nicht genug und will sich dort keine dauerhafte Besserung einstellen, hilft nur der Blick in die Freizeit. Wer aktiv wird und sich sportlich betätigt oder sich die mangelnde Antriebsfreude bei sozialen Einsätzen oder Ehrenämtern wiederholt, der ist langfristig glücklicher. Es reicht vollkommen aus, sich die mangelnde Bestätigung und die fehlenden Aufgaben in die Freizeit zu verlagern und schon nimmt man selbst glücklicher am Leben teil und schafft sich einen Ausgleich. Das ist zwar nicht ideal, doch immer noch besser als den ganzen Tag frustriert zu sein und dafür kein Ventil zu finden.

Dauerhaft ist es trotzdem ratsam, sich sinnstiftende Aufgaben zu suchen und wenn dies langfristig im Job nicht gelingt, darüber nachzudenken, den Arbeitsplatz zu wechseln oder sich intern versetzen zu lassen, um dem entgegen zu wirken. Nichts ist schließlich schlimmer als Frust und Langeweile. Boreout ist ein Zustand, den es unbedingt zu vermeiden gilt zum Wohl des eigenen mentalen und körperlichen Wohlseins.

Boreouts immer ernst nehmen!

Das größte Problem ist das Problem selbst. Nach wie vor ist Boreout etwas, dass den meisten Menschen nicht bekannt ist. Dementsprechend ungläubig sind dann auch die Reaktionen auf die Betroffenen. Sie werden belächelt und nicht ernst genommen. Was soll schon schlimm daran sein, sich zu langweilen? Ist doch viel besser, als ständig zu viel zu tun zu haben und darüber den Kopf fast zu verlieren? Doch diese Vorurteile sind längst überholt, denn es ist erwiesen wie groß das Leid der Betroffenen tatsächlich ist. Nicht sofort vom ersten Tag an, aber mit der Zeit und dann wird es immer schlimmer. Deshalb hilft es eben auch nicht, das Ganze lächelnd wegzuschieben. Nur aktiv dagegen vorzugehen kann helfen und wieder die Motivation und Freude zurück an den Arbeitsplatz zu bringen. Denn so eine schlechte innere Stimmung passt auch überhaupt nicht zu dem angestrebten Thema New Work, wo es auch um die innere Erfüllung der Mitarbeiter geht. Hier sollten sich also auch Arbeitgeber dringend Gedanken machen, wie sie ihren Mitarbeitern dazu verhelfen können!

Bildurheber: Andrea Piacquadio

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