AR gibt es schon eine Weile, aber abgesehen von dem kurzen Pokémon-Go-Wahn hat es die Öffentlichkeit nie so recht erfasst. Die aktuelle Verlagerung zum Online-Shopping wird das ändern, sagt Blippar-CEO Faisal Galaria.
Mit allen Sinnen wahrnehmen, ausprobieren und bei Überzeugung direkt kaufen. Das ist eine Erfahrung, die den Offline Einkauf so attraktiv macht und wo der Onlinehandel nicht mithalten kann. 2020 hat sich das Blatt allerdings gewendet. Die globale Situation hat zwangsläufig dazu geführt, dass der Onlinehandel noch mehr an Fahrt aufgenommen hat. Die Gefahr hierbei: Einzelhändler sterben aus, weil sie mit ihrem vor Ort Angebot nicht mit der Digitalisierung Schritt halten können. Für diese gilt es also herauszufinden, wo Möglichkeiten bestehen dem entgegenzusteuern. Eine, die sich herausstellt, ist Augmented Reality (AR) und diese befindet sich durch positive äußere Einflüsse auf dem aufsteigenden Pfad. Doch wie genau könnte solch eine Nutzung von AR im Einzelhandel aussehen? Es bieten sich drei wirklich sinnvolle Möglichkeiten an. Produktvisualisierungen, die auf den Kunden abgestimmt sind. Live-Events, um neue Produkte einzuführen und vorzustellen. Und ein Storytelling rund um die Geschichte eines Produkts.
Personenbezogene Produktvisualisierungen mittels AR
Wie bereits erwähnt, spielen beim Kauf eines Produkts fast alle Sinne eine wichtige Rolle. Es ist also wichtig, Produkte zu visualisieren und zu veranschaulichen. Ein klassisches Beispiel hierbei ist der Möbelkauf. Wenn mit AR vorher visualisiert wird, wie sich das Möbelstück in den eigenen vier Wänden macht, fällt die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher aus, dass es auch gekauft wird. Die Möglichkeiten auf diesem Gebiet sind bereits heute endlos – egal ob Möbelstück oder Lippenstift, alles kann dem Kunden vor Augen geführt werden.
Mit AR Live-Events präsentieren
Gerade in den letzten 1,5 Jahren war es wichtig als Einzelhändler nicht in Vergessenheit zu geraten. Der Kontakt muss irgendwie aufrecht erhalten werden, also wieso nicht mit einem Live-Event? Brandneue Produkte präsentieren und auf diese Weise für Begeisterung bei Kunden und Interessenten sorgen. Genau dies ist mit Augmented Reality nämlich möglich und sogar sinnvoll, denn so kommen gleich nach dem persönlichen Erlebnis die meisten Emotionen herüber. Und gegenüber einem Offline-Event, bei dem die Interaktion eher auf das Zusehen beschränkt ist, kann hier mittels AR und speziellen Funktionen Vollgas gegeben werden. Mal ganz davon abgesehen, dass der Veranstalter bei einem AR-Event keinen Grenzen durch physische Gegebenheiten ausgesetzt ist.
AR macht erlebbares Storytelling möglich
Im Marketing ist es nicht mehr wegzudenken – das Storytelling. Mit diesem können viele Informationen auf eine schöne Art und Weise übermittelt werden. Man hört oder schaut gerne zu, einfach weil es Spaß macht und dabei viel über die Geschichte eines Produktes lernt. Einzelhändlern ist genau diese Möglichkeit mit AR gegeben, sie können ihr physisches Produkt wahrlich zum Leben erwecken. Die Herkunft eines Produktes ist besonders dann entscheidend, wenn die Themen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung von Unternehmen eine Rolle spielen. Heutzutage mit die wichtigsten Entscheidungskriterien beim Kauf.
Jedes Augmented Reality Erlebnis ist einzigartig
AR ist ein Erlebnis und bietet somit viel mehr als herkömmliche „flache“ Videos und was die digitale Welt sonst noch so zu bieten hat. In Augmented Reality liegt eine wertvolle Quelle an Kundeninteraktion, mit der der Einzelhandel bei Verbrauchern punkten kann. Denn sind wir ehrlich, oft kaufen wir nicht online ein, weil es uns besser gefällt, sondern weil sich der Einzelhandel oft einfach keine Mühe gibt, um am Zahn der Zeit zu bleiben. Würden wir mehr von unseren Einzelhändlern geboten bekommen, stünden die Chancen hoch, dass sich das für beide Seiten rentiert. Und das hier sind nur drei der unendlichen Möglichkeiten, die sich mit Augmented Reality auftun, die den Einzelhandel transformieren könnten.
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